Page 18 - Leitlinie zur Spirometrie
P. 18
16
Empfehlungen der Deutschen Atemwegsliga
Abb. 6.
LLN entspricht dem Perzentil von 5% ein Z-Score von –1,645, hingegen ein Z-Score von –2,32 einem Perzentil von 1% usw.
Die LLN ist dazu gedacht, zu ent- scheiden, ob mit der Wahrscheinlich- keit von 95% ein pathologischer Wert vorliegt. In der Spirometrie kommen nur negative Z-Scores vor, da nur Ab- weichungen vom Normwert “nach un- ten” pathologisch sind.
Zusammengefasst: Ist der Z-Score größer oder gleich –1,645, liegt der Messwert nicht im pathologischen Be- reich. Z-Scores, die kleiner als –1,645 sind, liegen unterhalb des 5. Perzentils entsprechend LLN. Hierbei nimmt die Wahrscheinlichkeit ab, dass ein solcher Messwert bei einem Gesunden vor- kommt. Deswegen wurden im Befund- ausdruck 2 Bereiche festgelegt, wie in Abbildung 7 dargestellt.
– Normalbereich: oberhalb des 5. Perzentils entsprechend Z-Score ≥ –1,645
– Pathologischer Bereich: unterhalb des 5. Perzentils entsprechend Z- Score < –1,645
Mit zunehmendem Alter nimmt die Streuung der erhobenen Messwerte zu und demzufolge der Parameterwert für das 5. Perzentil ab, so dass in höherem Alter der untere Grenzwert (LLN) so- gar unterhalb von 70% des Sollwertes zu liegen kommt. Ferner sollte beachtet werden, dass bei einzelnen Individuen die Lungenfunktionswerte zunächst oberhalb des Mittelwertes der Popu- lation liegen können, im Verlauf einer Erkrankung möglicherweise deutlich abfallen (z.B. bei progredienter Lun- genfibrose) und dennoch über lange Zeit noch oberhalb des LLN liegen können. Daher schließen auch normale Z-Scores eine pathologische Änderung im Einzelfall nicht aus. Aus diesem Grunde bleibt die Verlaufskontrolle der Lungenfunktionswerte eines bestimm- ten Patienten (i.e. der intraindividuelle