Page 17 - Leitlinie zur Spirometrie
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Leitlinie zur Spirometrie 15
Abb. 5. Perzentile und Z-Scores des Frequenzspektrums der Lungenfunktionsparameter der gesunden Referenzpopulation. Die spirometrischen Messparameter (hier als Beispiel FEV1) sind pathologisch, wenn sie einen Z-Score von geringer als –1,645 aufweisen, damit liegen sie unter dem 5. Perzentil, welches dem unteren Grenzwert (lower limit of normal, LLN) entspricht. Einzelheiten siehe Text. ULN = upper limit of normal.
diglich 5% der gesunden Bevölkerung einen Messwert unterhalb des LLN aufweisen. Die Lungenfunktionswer- te Gesunder zeigen näherungsweise eine Normalverteilung; mathematisch ergibt sich daraus, dass das 5. Perzen- til (z.B. für die FVC in Litern) dem Sollmittelwert (z.B. in Litern) minus 1,645 multipliziert mit der Streuung entspricht.
Innovationen des Ansatzes der GLI gegenüber EGKS bestehen darin, dass – die Populationen umfangreicher und
breiter gewählt wurden,
– die Gleichungen zur Bestimmung der
Sollmittelwertes genauer sind und
– ein gleitender Übergang vom Kin- desalter in den Erwachsenenbereich
besteht [12].
Um eine ja/nein-Entscheidung zu ermöglichen, findet der sogenannte “Z-Score” Anwendung (abgeleitet von derBezeichnungeinerstandardisierten Normalverteilung als “Z-Verteilung”). Der Z-Score gibt an, um wie viele Standardabweichungen ein bestimm- ter Messwert vom Sollmittelwert ab- weicht. Beispielweise entspricht Z = 0 genau dem Sollmittelwert und Z = –2 bedeutet, dass der Messwert 2 Stan- dardabweichungen unterhalb vom Sollmittelwert liegt. Abbildung 5 und 6 illustrieren diese Sachverhalte. Jedem Z-Score kann stets ein bestimmtes Per- zentil zugeordnet werden; Perzentilen und Z-Scores sind also gleichwertig und ineinander umrechenbar. Gemäß der oben genannten Definition des