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Leitlinie zur Spirometrie
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für Lungenforschung GmbH durch- geführt. Die Rohfassung des Manu- skriptes wurde an alle Mitglieder der Leitliniengruppe übersendet und in der Konsensuskonferenz am 21.11.2013, Frankfurt/M, intensiv diskutiert und abgestimmt. Die Ergebnisse der Kon- ferenz wurden in das Manuskript ein- gearbeitet und erneut allen Autoren zur weiteren Kommentierung und Ab- stimmung zur Verfügung gestellt. Die so erhaltenen Zusatzinformationen und die redaktionellen Änderungen wur- den durch den federführenden Autor zusammengefasst und entsprechend umgesetzt. Anschließend wurde die Leitlinie durch die Autoren angenom- men sowie durch die beteiligten Fach- gesellschaften freigegeben.
Definition
Unter Spirometrie versteht man die Messung von (relativen) statischen und dynamischen Lungenfunktionsparame- tern sowie Atemflüssen am Mund. Sie kann kontinuierlich zur Messung der Ventilation oder mittels willkürlicher und maximaler Atmungsmanöver (for- cierte Spirometrie) zur Bestimmung definierterVoluminaundAtemstrom- stärken erfolgen.
Die Messungen erfolgen entweder mit Strömungssensoren, zu denen der Pneumotachograph (nach Lilly bzw. Fleisch), der Ultraschallsensor oder das Hitzdrahtanemometer zählen, oder mit Volumensensoren, wie der Turbi- ne. Bei Strömungssensoren errechnet sich das Volumen numerisch aus der Integration der Strömung über die Zeit. Dagegen wird bei Volumensensoren die Strömung durch Differentiation des erfassten Volumens bestimmt.
Folgende Fragen kann die Spiromet- rie beantworten:
– Liegt eine Atemwegsobstruktion vor?
– Ist eine nachgewiesene Atemwegs- obstruktion nicht, teilweise oder vollständig reversibel (Reversibili- tätstest mit Bronchodilatatoren)?
– Besteht eine gesteigerte Reagibilität des Bronchialsystems (Provokation mit nichtspezifischen Pharmaka bzw. spezifischen Substanzen)?
– Liegt eine Verringerung der spirome- trischen Volumina vor (Restriktion, Überblähung)?
– Wie verhalten sich die Funktions- werte unter Therapie (Trend)?
Indikationen
–Diagnostik von Atemwegserkran- kungen (z.B. COPD, Asthma bron- chiale)
– Dyspnoe, Husten und/oder Auswurf – Screening (Gesundheitsuntersu-
chung)
– Früherkennung von Schäden durch
inhalative Noxen
– Verdacht auf Erkrankungen von
Atemwegen, Lunge oder Herz sowie muskuloskelettale Erkrankungen mit Auswirkungen auf die Atmung
–Verdacht auf Erkrankungen der Atempumpe (Atemzentrum, zugehö- rige Nerven und Muskeln)
– Verlaufsbeobachtung bronchopul- monaler Erkrankungen
– Therapiekontrolle bronchopulmona- ler Erkrankungen
– arbeitsmedizinische Überwachung und Vorsorge (z.B. bei Exposition gegenüber Allergenen, anorgani- schen Stäuben, Rauchbelastungen usw.)
– präoperative Diagnostik