Sauerstoffrechner

Flugreisen mit verminderten Sauerstoff (PaO2) im Blut

Eine obstruktive Atemwegserkrankung schließt eine Flugreise nicht grundsätzlich aus. Vor Antritt der Reise sollten Sie dies jedoch mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen. Vereinbaren Sie rechtzeitig vor der geplanten Reise einen Kontrolltermin mit Ihrem Hausarzt oder Ihrem Lungenfacharzt.

Langstreckenflugzeuge fliegen meist in einer Höhe von 9 bis 11 km. Während eines Fluges herrschen in etwa die gleichen Bedingungen wie in 2000 bis 2500 Meter Höhe. D.h. der Sauerstoffpartialdruck der eingeatmeten Luft sinkt. Daraus folgt auch ein Abfall des Sauerstoffpartialdruckes im (arteriellen) Blut von 70 mm Hg auf etwa 50-60 mm Hg. Das entspricht einer Sauerstoffsättigung des Blut von 90% oder etwas weniger.
Außerdem wird die Umluft in der Flugzeugkabine angewärmt, wobei die Luft sehr trocken wird. Die relative Luftfeuchtigkeit beträgt dabei etwa 15 %. Für einen gesunden Menschen ist das im Allgemeinen völlig unproblematisch, da der verminderte Sauerstoffdruck durch eine schnellere, tiefere Atmung ausgeglichen wird.

Patienten mit Atemwegs- und Lungenerkrankungen könnten bereits unter normalen Bedingungen einen erniedrigten Sauerstoffpartialdruck, zum Beispiel 60 mmHg (entsprechend etwa einer Sättigung von 90%) haben. Sie benötigen damit noch keine Sauerstoffzufuhr auf dem Boden. Wenn jedoch in der Kabine ein weiterer Abfall erfolgt, kann die kritische Grenze von 50 mmHg schnell unterschritten werden. Bei Langstreckenflügen wird gar ein Mindestpartialdruck von 55 mmHg empfohlen.

Der unten stehende „Rechner“ soll Ihnen helfen abzuschätzen, ob Sie während einer Flugreise auf zusätzlichen Sauerstoff angewiesen sind. Er ist anwendbar für Patienten mit COPD, bei denen der Sauerstoffdruck (PaO2) erniedrigt ist, der Kohlendioxiddruck (PaCO2) jedoch noch normal ist. Die Ergebnisse lassen sich nicht ohne weiteres auf andere Krankheitsbilder wie z.B. Lungenfibrose, etc. übertragen.

Sie können die Werte für PaO2 (z.B. 60 mmHg oder 60 torr) und FEV1/FVC als Quotient zwischen 0 und 1, z.B. 0,48 (entsprechend 48%) eingeben, um den wahrscheinlichen PaO2 in 2.400 m zu ermitteln.

Die Rechnung ersetzt nicht die ärztliche Beratung.

Die Gabe von Sauerstoff wird nach nationalen und internationalen Leitlinien empfohlen, wenn der PaO2 während des Fluges voraussichtlich unter 50 mmHg absinkt.

Der Kabinendruck ist in den verschiedenen Flugzeugtypen unterschiedlich.
Der Kabinendruck in der B 737 entspricht 2400 m. Der Kabinendruck in allen anderen üblichen Flugzeugtypen entspricht geringeren Höhen.

Literatur
Balkissoon, R., Fernandez, E., COPD and Air Travel, COPD, 1 (1), 97-100, 2004

Sauerstoff im Blut

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